Für die meisten von uns ist diese Epidemie-, oder auch Pandemie-, Erfahrung mit Corona/Covid-19 etwas völlig neues. Wir kennen aus sonst nur aus dem Nachrichten, wenn weit weg von uns Krankheiten wie SARS oder Ebola ausbrechen.
Doch vor weniger als 200 Jahren war es noch deutlich häufiger, was es für die Menschen, die damals lebten nicht normaler machte.
Die Stadt Stettin hatte zwischen 1831 und 1837 mit gleich fünf Krankheitsausbrüchen zu kämpfen. Laut Chronik Cholera, Grippe und Ruhr. Was es genau war, kann man heute nicht mehr nachvollziehen, die Medizin war damals nicht annähernd auf dem heutigen Stand. Allein das Wissen über Viren und Bakterien, das heute zum Allgemeinwissen zählt, fehlte damals. Also gab es auch kein wirkliches Verständnis dafür, wie Krankheiten sich ausbreiteten.
Die Menschen verhielten sich damals sehr ähnlich, es gab diejenigen, die gefasst damit umgingen, es gab Hypochonder, Verängstigte, Leugner und Verschwörungsmärchenerzähler.
Den großen Unterschied macht einerseits unser heutiges Wissen und unser (zu größten Teilen) demokratischer Staat. Den in der damaligen herrschenden militärischen Monarchie hatten Bürger, Kranke und Unruhestifter weit weniger Rechte und es wurde deutlich härter mit ihnen umgegangen, auch wenn einige Verschwörungstheoretiker und Reichsbürger uns etwas anderes glauben machen wollen.